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Nicht zeitgemäß: Stiftung Warentest untersucht veraltete Mähroboter

Mähroboter Untersuchung 2024 der Stiftung WarentestAuch im Jahr 2024 testet die Stiftung Warentest zum fünften Mal Mähroboter und vergibt Testnoten nach festgelegten Kategorien und Szenarien. Dreimal berichteten wir bereits über den Mähroboter Test. Leider auch im neuen Test, das dritte Mal in Folge, testet die Verbraucherorganisation jedoch veraltete oder recht günstige Produkte. So entstehen Überschriften, wie „Kaum ein Mähroboter macht vor Kinderarmen halt“ und suggerieren damit ein aus unserer Sicht falsches Bild von aktuellen Rasenrobotern.

Stiftung Warentest, die sich zu rund 90 % aus dem Verkauf ihrer eigenen Publikationen finanziert, genießt hohes Ansehen hierzulande. Die Veröffentlichungen erleben regelmäßig ein großes Medienecho und damit hohe Reichweiten. Doch sind die Untersuchungen tatsächlich repräsentativ? Wir haben uns das im Falle des neuen Mähroboter Tests einmal genauer angeschaut.

Fragwürdiger Test führt zu reißerischen Überschriften

Gardena Smart Sileno City 600 im Mähroboter Test 2024

Testsieger Smart Sileno City – teuer und veraltet

Mit den Worten „Nur wenige mähen gut“ betitelt die Stiftung Warentest ihren neuen Mähroboter Test („test“, Ausgabe 04/2024). Das macht neugierig – soll es auch. Liest man anschließend von „Note Ausreichend“ in der Sicherheitsprüfung und verletzten Kinderarmen, schrillen bei vielen die Alarmglocken. Man möchte wissen, woran das liegt und ob diese Geräte generell überhaupt zu gebrauchen sind. Und das ist vermutlich genau so gewollt: Schließlich wird einem der gesamte Inhalt des Testberichts online zum Preis von 4,90 € angeboten. Viel für einen einzigen Artikel, wo doch das Heft am Kiosk für rund 8 € zu bekommen ist.

Doch würde man auch einen Test-Artikel kaufen mit dem Titel „Tolle Entwicklung: Moderne Mähroboter mit Bestnoten“? Wohl eher nicht, denn gute Nachrichten sind leider generell schlecht für die Klicks. Weniger Klicks sind schlecht für die Verkäufe der eigenen Inhalte, aus denen sich die Stiftung Warentest schließlich zum Großteil finanziert. “If it bleeds, it leads” – besagt eine alte Journalistenweisheit (zu Deutsch: blutige Schlagzeilen verkaufen sich). So entstehend alljährlich reißerische Überschriften, ähnlich der anfänglich genannten.

Die Verbraucherorganisation ist natürlich steuerrechtlich gemeinnützig und verfolgt zumindest “[…]nicht in erster Linie eigen­wirt­schaftliche Zwecke“. Die Kritik an Stiftung Warentest soll in diesem Zusammenhang daher keinesfalls ein vorrangig wirtschaftliches Interesse oder Ähnliches andeuten. Disclaimer: Wir verdienen an Verkäufen und haben ein kommerzielles Interesse. Doch möchten wir Ihnen ein möglichst genaues und unabhängiges Bild vom gesamten Markt der Mähroboter vermitteln und nicht nur von einer Modellauswahl, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht mehr ganz zeitgemäß ist.

Welche Modelle wurden in der Ausgabe 04/2024 getestet?

Was in unseren Vergleichstabellen meist ganz zu Anfang steht, das Erscheinungsjahr des Produktes, wird bei Stiftung Warentest offenbar kaum beachtet. Doch gerade in einer sich schnell entwickelnden Branche wie dem Rasenroboter-Markt ist das Jahr der Markteinführung entscheidend – vor allem in den vergangenen Jahren. Was Experten bereits anfänglich aufgefallen ist, wurde nach den weiteren Tests der Stiftung Warentest offensichtlich: Es werden vor allem alte und günstige Geräte getestet.

Untersuchung 04/2024 – Produkte in 2023 gekauft:

TestmodellErscheinungsjahrBetragBewertung
1. Gardena Smart Sileno City2017-22ca. 1000 €befriedigend (2,6)
2. Husqvarna Automower Aspire R42023ca. 950 €befriedigend (2,6)
3. Solo / AL-KO Robolinho 520 W2023ca. 800 €befriedigend (2,6)
4. Bosch Indego M+ 7002021ca. 1000 €
5. Yard Force MB 4002023ca. 300 €
6. Einhell Freelexo Cam 5002023ca. 825 €ausreichend
7. Worx Landroid Vision M6002023ca. 1500 €ausreichend
8. Stiga Essential G 6002023ca. 1000 €mangelhaft (5,0)

(mehrfach getestete Produktreihen fett gedruckt)

Worx Landroid Vision M600 ältester Kamera-Mähroboter

Landroid Vision: Mähroboter mit schlechter Reputation

Zwar sind 6 der 8 Mähroboter für die Saison 2023 erschienen, wo sie von Stiftung Warentest gekauft wurden, gehörten zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits, bis auf zwei Ausnahmen, zu den Modellen mit veralteter Technologie. Der Verkaufspreis liegt im Schnitt bei ca. 910 €, was sogar unter dem Schnitt aus dem vorherigen Test von 2020 (ca. 940 €) liegt, obwohl moderne Geräte durch deutlich mehr Technik im Schnitt eher etwas teurer geworden sind.

Man hat sich also erneut auf die günstigeren Produkte konzentriert. Immerhin zwei Modelle, die mit Kameras und ohne ein Begrenzungskabel arbeiten, wurden jedoch in die Auswahl der Testprodukte aufgenommen. Einziges Problem dabei: Beide Geräte gehören zu den allerersten Modellen am Markt, die diese Technik nutzen und beide sind nicht gerade für ihre zufriedenen Kunden bekannt – auch bereits zum Zeitpunkt des Kaufes durch die Stiftung Warentest nicht.

Der Einhell Freelexo Cam aus 2023 ist als Relikt unter den kabellosen Mährobotern nicht einmal per Smartphone steuerbar. Fallen schlechte Kundenbewertungen bei einer solchen Produktauswahl auf? Aus unserer Sicht definitiv – der Worx Landroid Vision hat zur Veröffentlichung dieses Beitrages gerade einmal 2,5 von 5 Sternbewertungen im Shop eines großen Online-Händlers, was die mit Abstand schlechteste Wertung der Kunden unter allen kabellosen Modellen ist. Bereits zur Produkteinführung gab es hier größere Software-Probleme.

Dennoch hätten wir zu diesem Zeitpunkt diese beiden Modelle ebenfalls für einen Test in die Auswahl der Produkte aufgenommen. Verglichen hätten wir sie jedoch mit gleichwertigen Modellen derselben Klasse und nicht mit solchen, die zuvor bereits beanstandet wurden oder zumindest nach einem ähnlichen Prinzip arbeiten. Gerade wenn man die Testergebnisse in einem sich schnell entwickelnden Markt erst ein ganzes Jahr nach Kauf der Produkte veröffentlichen kann, sollte man für den Test eher die modernen Modelle wählen. Wir hätten daher die folgende Auswahl getroffen.

Test-Modelle, die wir in 2023 gewählt hätten:

Warum testet Stiftung Warentest alte Mähroboter?

Ecovacs Goat G1 Mähroboter mit fortschrittlicher Hinderniserkennung

Goat G1 erkennt Gartenschläuche zuverlässig

Zum Teil liegt es daran, dass ein ausführlicher Test natürlich Zeit beansprucht und die Geräte daher bereits im Vorjahr gekauft wurden. Zudem möchte man auch die häufig verkauften Modelle testen, die üblicherweise in einem mittleren Preissegment und meist bereits etwas älter sind. Doch das rechtfertigt aus unserer Sicht keineswegs die Produktauswahl des aktuellen Tests.

Hier hätten man im Jahr 2024 definitiv moderne GPS-Mähroboter mit ausgereifterer Kameratechnik testen müssen – zumindest ein Modell für den Vergleich. Dafür wäre einer der ersten Kamera-Mähroboter Ecovacs Goat G1, der Anfang 2023 verfügbar war und in Tests sogar Gartenschläuche zuverlässig erkennt, prädestiniert gewesen.

Würde die Stiftung Warentest auch veraltete Smartphones testen? Wohl kaum – im letzten Smartphone Vergleich der Verbraucherorganisation heißt es „[…]darunter fast alle aktuell erhältlichen Handys[…]“. Warum ist das nicht auch bei Mährobotern der Fall? Das ist die große Frage, bei der unsere Redaktion natürlich nur mutmaßen konnte. Weiterhin heißt es im erwähnten Vergleich der Handymodelle „Wie gut sind die aktuellesten Topmodelle von Apple und Samsung?“. Doch weshalb werden keine aktuellen Topmodelle im Mähroboter Test präsentiert, die etwa frühere Sicherheitsprobleme besser lösen könnten? Stattdessen werden vor allem günstige und Mittelklasse-Gerät getestet – mit einem entsprechend erwartbarem Ergebnis.

Wir können es uns nur so erklären, dass negative Testergebnisse im Mähroboter-Markt einfach generell mehr Beachtung finden. Bei Smartphones in erster Linie über Gefahren durch Strahlung oder einer zu intensiven Nutzung zu sprechen, vor allem auch bei jungen Menschen und Kindern, ist unpopulär und würde wohl weniger Klicks bekommen. Bei Mährobotern hingegen kann man mit diesen starken Emotionen arbeiten und den Fokus auf die unmittelbaren Gefahren für Kinder und Tiere, wie etwa den Igel, lenken.

So sorgt man für gute Verkaufszahlen der eigenen, kostenpflichtigen Inhalte – auch wenn man damit nicht primär “eigen­wirt­schaftliche Zwecke” verfolgt. Im Falle der Smartphones soll hauptsächlich der Anreiz ein Schnäppchen zu machen angesprochen werden und zum Kauf der Inhalte anregen, denn es heißt dort „Gute Handys gibt es für weniger als 200 Euro“ – also je nachdem, wie es gerade passt.

Frühere Mähroboter Untersuchungen der Stiftung Warentest

Schaut man sich die einzelnen Untersuchungen der Stiftung Warentest zu Rasenrobotern an, wird deutlich, was bereits im Test von 2020 auffällig war. Nicht nur alte und günstige Produkte werden bevorzugt getestet, sondern auch gerne mal dieselbe Modellreihe mehrfach, wie etwa beim Bosch Indego.

Zwar wurden andere Ausführungen oder durch die Hersteller z. T. leicht veränderte Varianten genommen, die ursprüngliche Produktserie jedoch beibehalten, wie auch beim Smart Sileno City von Gardena. Dieser wurde bereits im Jahr 2020 getestet und in einer unwesentlich veränderten Variante erneut in der aktuellen Untersuchung von 2024. Ursprünglich wurde diese Modellreihe bereits im Jahr 2017 veröffentlicht, sie basiert also auf einer aus heutiger Sicht 7 Jahre alten Entwicklung – eine enorme Zeitspanne für den Rasenroboter-Markt. Auch die Beliebtheit dieses Modells rechtfertigt daher nicht das erneute Testen.

Untersuchung 04/2022 – Produkte in 2021 gekauft:

TestmodellErscheinungsjahrBetrag (damals)Bewertung
1. Husqvarna Automower 3052020ca. 1750 €befriedigend (2,6)
2. Stihl iMow RMI 4222018ca. 1250 €befriedigend (2,7)
3. Gardena Sileno minimo2021ca. 725 €befriedigend (2,8)
4. Greenworks Optimow 42021ca. 575 €befriedigend (3,5)
5. Worx Landroid M700 Plus2021ca. 800 €befriedigend (3,5)
6. Bosch Indego S+ 5002021ca. 775 €ausreichend (3,9)
7. Einhell Freelexo 500 BT2020ca. 650 €ausreichend (4,2)
8. Robomow RT7002021ca. 1025 €mangelhaft (5,0)

(mehrfach getestete Produktreihen fett gedruckt)

Stihl iMow RMI 422 im Test 2022 und 2020

iMow RMI: Vier Jahre nach Markteinführung getestet

Worin liegt der Nutzen, fast identische Produkte mehrfach zu testen? Aus unserer Sicht gibt es keinerlei zusätzlichen Nutzen oder eine angemessene Erklärung dafür, gerade weil die Stiftung Warentest betont: „[…]dass wir in unseren Untersuchungen nicht alle am Markt erhältlichen Modelle prüfen […] können.“ und da die Untersuchungen „[…]sehr kostspielig sind, ist die Anzahl der Testplätze begrenzt“. Man könnte hier zwar eine geänderte Software als Argument für einen erneuten Test anbringen, das ist jedoch angesichts vieler Modelle mit deutlich verbesserter und neuer Hardware ein eher schwaches Argument.

Geänderte Testbedingungen, was als Argument für einen erneuten Test derselben Produktreihe ebenfalls angebracht wurde, halten wir eher für verwirrend. Testbedingungen sollten einmal definiert und nicht in jedem Durchgang geändert werden, damit die Tests und Modelle untereinander vergleichbar bleiben.

Doch warum wählt die Stiftung Warentest Modelle, bei denen von vorneherein klar ist, dass sie bei den entscheidenden Sicherheitstests vermutlich durchfallen werden? Wir möchten der Verbraucherorganisation an dieser Stelle keine Böswilligkeit unterstellen, doch etwas Kalkül war hier möglicherweise mit im Spiel.

Ein Test gleichwertiger Modelle, die alle mit moderner Navigation per GPS bzw. RTK-Technik arbeiten und eine ausgereifte Hinderniserkennung durch Kombination von visuellen und anderen Daten inklusive Auswertung per KI besitzen, wäre aus unserer Sicht für 2024 angebracht gewesen. Eine entsprechende Auswahl solcher Modelle war problemlos auch bereits im Jahr 2023 möglich. Dieser Test wäre zwar etwas kostspieliger, das sollte aus unserer Sicht jedoch nicht das entscheidende Kriterium für eine Organisation dieser Größe sein.

Untersuchung 04/2020 – Produkte in 2019 gekauft:

TestmodellErscheinungsjahrBetrag (damals)Bewertung
1. Bosch Indego S+ 4002019ca. 850 €befriedigend (2,9)
2. Husqvarna Automower 1052018ca. 1000 €befriedigend (2,9)
3. Al-Ko Robolinho 500E2018ca. 900 €befriedigend (3,2)
4. Stihl iMow RMI 4222018ca. 1100 €befriedigend (3,2)
5. Power-G Easymow 6 HD22019ca. 325 €befriedigend (3,3)
6. McCulloch ROB S6002019ca. 900 €ausreichend (3,5)
7. Gardena Smart Sileno City2017ca. 1000 €ausreichend (3,6)
8. Landxcape LX7902019ca. 350 €ausreichend (3,6)
9. Worx Landroid M5002019ca. 800 €ausreichend (3,6)
10. Hellweg Wingart MR 500 BT2019ca. 500 €mangelhaft (5,0)
11. Yard Force X50i2019ca. 650 €mangelhaft (5,0)

(erneut getestete Produktreihen fett gedruckt)

Kritik an Stiftung Warentest: Fälle sind symptomatisch

Die Kritik an Stiftung Warentest ist kein neues Phänomen – es gab bereits einige juristische Auseinandersetzungen und Kritiker aus der Forschung berichten regelmäßig über fragwürdige Testergebnisse. So urteilte Michael Braungart, wissenschaftlicher Leiter des Hamburger Umweltinstituts, bereits 2014 zu aufgebauschten Gefahren:

“Die Stiftung skandalisiert mittlerweile nahezu willkürlich. Sie schürt Ängste unter den Verbrauchern, die teilweise völlig unberechtigt sind” (Quelle).

Fazit: Wie ist der aktuelle Mähroboter Test einzuordnen?

Der aktuelle Mähroboter Test durch die Stiftung Warentest spiegelt ein Muster wider, das bereits bei vorherigen Tests erkennbar war. Ein sehr langer Zeitraum bis zur Veröffentlichung trägt sein Übriges dazu bei, dass leider eher die älteren Mähroboter-Modelle im Test erscheinen. Dabei wurde erwartbare Kritik an der Sicherheit geäußert, die im Jahr 2024 kein zeitgemäßes Bild mehr darstellt.

Bleibt die Stiftung Warentest in ihrem jetzigen Testzyklus, werden wohl erst im Mähroboter Test 2026 die ersten aus jetziger Sicht modernen Mähroboter getestet und die bisherigen Kritikpunkte in Hinblick auf die Sicherheit korrigiert.

Solche Modelle haben natürlich ihren Preis und sind meist nicht beim Discounter um die Ecke erhältlich. Wer einen günstigen Mähroboter für 400–600 € sucht, darf keine Glanzleistung auf dem Rasen erwarten und sollte sich im Klaren sein, dass diese Preisklasse nicht dazu geeignet ist, Hindernisse zuverlässig zu erkennen.

Bei einer höheren Investition sollte man sich hinreichend über das Angebot am Markt informieren. Schnell wird dann klar, dass es große Unterschiede bei der eingesetzten Technik gibt. Für diese Erkenntnis sind jedoch keine ausgeklügelten Testverfahren nötig. Die Kosten für die Ergebnisse der Stiftung Warentest Untersuchung kann man sich daher aus unserer Sicht sparen.

Video: Mähroboter Untersuchung der Stiftung Warentest

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Beitragsbild: © Stiftung Warentest (Quelle: YouTube)

Hinweis: Dieser Beitrag spiegelt unsere persönliche Meinung wider. Wir suggerieren keine in erster Linie eigenwirtschaftlichen Interessen durch die gemeinnützige Verbraucherorganisation Stiftung Warentest. Wir kritisieren nicht das Testverfahren, sondern die reine Auswahl der Test-Modelle. Grundsätzlich halten wir Produkttests für ein wichtiges und legitimes Mittel des Verbraucherschutzes. Zudem finden wir die Tätigkeiten und Bemühungen der Stiftung Warentest generell relevant.



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Kommentare

Kai S. 5. April 2024 um 11:02

Hallo.
Ich stimme zu, dass die Testauswahl eher „suboptimal“ ist. Allerdings gehen fast ALLE Tests an den Bedingungen des normalen Gebrauchs vorbei…
So gut wie kein Test eines Mähroboters geht auf folgende Punkte ein:
– Breite des nicht mähbaren Streifens
– Restrasen in Innenecken
– schmalste Durchfahrtsbreite, die auch noch gemäht wird
– Abgleich der Mähzeiten für die vom Hersteller angegebenen Flächen
(Selbst wenn der Mäher für die doppelte vorhandene Fläche spezifiziert ist, muss er trotzdem 8-10 Stunden täglich im Einsatz sein…)

Bei kabellosen Geräten wird so gut wie nie darauf eingegangen, dass diese eigentlich nur auf freiem Feld funktionieren, da bei einer normalen EFH Bebauung und ca. 600 m2 Grundstücksfläche so viele Stellen nicht gemäht werden können da keine Sat Abdeckung vorhanden ist… Eine Hecke im Süden? Davor kann nicht gemäht werden etc etc.
Da traut sich KEIN Test das deutlich anzusprechen…

Bei Geräten die mit KI arbeiten und eine Rasenerkennung haben, ist schon ein normaler Frühlingsrasen ein Problem, weil fleckig und nicht durchgängig grün. Wenn dieser dann noch vertikutiert wurde oder stellenweise gesandet, dann kann man gleich wieder den alten Handmäher nehmen.

Also auch viele Probleme bei den modernsten Geräten werden nicht angesprochen – das macht die Tests nicht besser als der Test von älteren Mittelklassegeräten.

Im Übrigen bringt das ähnlich Klicks, ob geschrieben wird „nicht sicher“ etc. wie bei SW genau so wie „endlich, mähen ohne Begrenzungskabel“ etc. pp.

Antworten

Florian Thalberg 11. April 2024 um 19:12

Hallo Kai,

vielen Dank für Deinen Kommentar. Das ist eine berechtigte Kritik an vielen Testverfahren. Wir versuchen genau diese Punkte mit den zugehörigen Werten in unserer ausführlichen Vergleichstabelle darzustellen. Dort nennen wir den empfohlenen Abstand zum Rand und auch, ob er Passagen unter 1m bearbeiten bzw. befahren kann. Die Flächenleistung haben wir für einen besseren Vergleich auch in m²/Std. angegeben, sodass man hier Rückschlüssen auf die Geschwindigkeit beim Mähen ziehen kann. Grundsätzlich sollte man die Herstellerangabe nicht ausreizen, sondern lieber ein Modell wählen, das auch eine größere Fläche mähen kann.

Dass Geräte mit RTK und ohne weitere Sensoren, je nach Gegebenheiten, Schwierigkeiten beim Empfang haben, versuchen wir immer offen anzusprechen. Das liest man aber auch häufig in anderen Tests. Bei Geräten, die nur auf eine Kamera bei der Navigation setzen, können die von Dir beschriebenen Probleme auftreten. Wir empfehlen zum aktuellen Zeitpunkt in erster Linie Modelle, die mehrere Techniken miteinander kombinieren, wie etwa den Luba 2 oder Navimow i.

Viele Grüße
Florian

Antworten

Tobias 3. April 2024 um 23:36

Hallo Florian,

danke für das Feedback.

Mein Beitrag war vermutlich etwas überspitzt, aber ich finde die Kritik an SW nicht in allen Punkten nachvollziehbar und fair.

Mir persönlich hat der Beitrag nicht geholfen, aber das tun auch andere Beiträge aktuell nicht. Ich habe weder bei SW noch sonst wo “den” Mähroboter für mich gefunden. So gerne ich den Landroid Vision M600 ausprobieren möchte, soviel schlechtes habe ich auch über ihn gelesen, obwohl unser Garten perfekt abgegrenzt ist, traue ich dem Braten nicht, außerdem fehlt die Kartierung um Zonen bestimmen zu können. Auch würde ich gerne wissen, wie Rasen für den Vision M600 aussehen muss, damit er ihn mäht. Denn wir haben ein paar kahlere Stellen im rasen, die noch beseitigt werden müssen.
Alternativ bin ich jetzt beim Sileno Life mit Lona. Dort stört mich der fehlende Regensensor. Aber auch die fehlende bzw. veraltete Integration in ioBroker. Beacons möchte ich ebensowenig im Garten stehen haben.

Wie man es dreht und wendet, die eierlegende Wollmilchsau gibt es scheinbar nicht, auch nicht mit Draht, den ich ungerne verlegen möchte.

Das Thema ist so dermaßen komplex, dass ich als Endverbraucher mit einigen “besonderen” Ansprüchen niemals mit einem einzigen Testbericht zufrieden sein werde.

LG

Antworten

Tobias 3. April 2024 um 21:39

Ich bin selbst gerade auf der Suche nach einem Mähroboter und lese noch seit ein paar Tagen ein. Jetzt entdecken ich auch diesen Artikel. Und ach, da gibt es so viele Dinge, die ich gerne schreiben würde, aber meine Zeit und Muße reichen dafür nicht aus.

Ihr seid speziell für Mähroboter unterwegs, klar ist eure Expertise bzw. euer Bereich da etwas breiter aufgestellt, als bei Stiftung Warentest. Aber bis jetzt wurde ich dort selten enttäuscht.

Ja, man wünscht sich manchmal seine Lieblingsmodelle bei den Tests. Das kann aber niemand leisten. Macht ihr es doch besser.

Ja, es gibt Menschen, die auch zu Konkurrenzprodukten mehr sagen können. Dafür gibt es spezialisierte Fachmagazine oder Webseiten.

Ja, es wurden auch ältere Modelle getestet. Dann sollen die Hersteller aber auch gefälligst nicht die Produkte beim Endkunden reifen lassen.

Und ja, es sind keine Hochpreisigen Modelle dabei. Passt bei mir persönlich viel besser ins vorhandene Budget. Ich will keinen Robi für 2000€ und mehr. Es ist ein Rasenmäher, der soll einfach nur mähen und da ist meine Grenze bei 1500€, fertig. Klar hätten sie den ein oder anderen 3000€-Mäher testen können, aber damit trifft man sicher nicht die Masse an Interessenten.

Ich finde es Jammern auf hohem Niveau und teils etwas über dramatisiert. Aber Clickbait mir negativen Schlagzeilen wurden ja schließlich auch in diesem Artikel selbst angesprochen.

VG

Antworten

Florian Thalberg 3. April 2024 um 22:40

Hey Tobias,

vielen Dank für deinen Kommentar, auf den wir gern eingehen möchten:

1. Es handelt sich bei unserer Liste mit alternativen Testprodukten nicht um unsere “Lieblingsmodelle”, sondern um aktuelle und vergangene Bestseller, die im Vergleich mit modernerer Technik ausgestattet sind – wie z. B. der Goat-G1 und Navimow H500E, die beide 2023 verfügbar waren. Und ja, wir führen auch eigene Tests durch und fokussieren uns dabei auf moderne Geräte.

2. Dass ältere Produkte noch auf dem Markt sind, weil es bisher keine Nachfolger gibt, ist prinzipiell nicht zu verurteilen. Das sollte aber kein Grund für die Stiftung Warentest sein, den Fokus auf solche Modelle zu setzen und sie z. T. noch mehrfach zu untersuchen.

3. Wir hatten bei einer alternativen Auswahl nicht nur Produkte für 2000–3000 € im Sinn, weil wir wissen, dass die meisten Interessenten weniger für einen Mähroboter ausgeben möchten – die beiden oben genannten z. B. wären damals beide etwa bei der Grenze von 1500 € gewesen. Der RoboUP TM01 ebenso.

4. Wir möchten mit dem Artikel nicht “jammern”, sondern sachlich unsere Einordnung des Tests vermitteln und Interessenten damit zeigen, dass es auch andere Modelle am Markt gibt, die insbesondere den Sicherheits-Anforderungen der Stiftung Warentest besser entsprochen hätten.

Konnte dir denn das Ergebnis des aktuellen Mähroboter Tests bei deiner konkreten Suche weiterhelfen?

Wir finden, dass der Test im Grunde nicht hilfreich ist, denn die beiden (erhältlichen) Testsieger liegen in einer Preislage, in der es mittlerweile Modelle mit fortschrittlicher Hinderniserkennung und RTK-Navigation gibt. Als Beispiel wäre der Navimow i105E oder Goat G1-800 zu nennen. Genau darauf möchten wir mit dem Artikel aufmerksam machen und denken, dass wir mit unserer Auswahl und Einordnung einen besseren Start bei der Suche nach dem passenden Modell liefern können – deshalb auch diese Überschrift.

Viele Grüße
Florian

Antworten

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