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Ratgeber: Benötigt man WLAN im Garten bei Mährobotern ohne Begrenzungskabel?

Benötigt man WLAN bei Mährobotern ohne Begrenzungskabel

In diesem Beitrag gehen wir auf die WLAN-Funktion bei kabellosen Mährobotern ein. Häufig taucht die Frage auf, ob ein Mähroboter ohne Begrenzungskabel WLAN für den Betrieb benötigt. Wie arbeiten die verschiedenen Modelle genau? Benötige ich im gesamten Garten guten WLAN-Empfang? Was passiert, wenn der Empfang abbricht? Muss ich bei schlechtem WLAN eine SIM-Karte mit 4G-Mobilfunk verwenden? Alle Fragen zu diesem Thema werden wir in diesem Beitrag ausführlich beantworten. 

Viele Interessenten, die sich mit dem Thema Mähroboter ohne Begrenzungskabel beschäftigen, verstehen zunächst nicht genau, wie diese Geräte überhaupt arbeiten. Es wird von virtuellen Grenzen und künstlicher Intelligenz gesprochen – gepaart wird das mit verschiedenen Marketing-Begriffen, die den meisten nicht verständlich sind. Häufig wird dann angenommen, dass die Navigation mit dem zumeist fest verbauten WLAN-Modul bei diesen Geräten zu tun haben könnte. Doch diese Annahme ist nicht richtig.

Wie funktioniert ein kabelloser Mähroboter?

RTK-Antennen von kabellosen Mährobotern

RTK-Antennen von kabellosen Mährobotern

Die moderne Generation der kabellosen Mähroboter arbeitet in der Regel mit der RTK-Technik, die dem bekannten GPS ähnelt. Hier werden Positionsdaten über Satelliten ermittelt und nach einem aufwendigen Verfahren optimiert. Diese Geräte können so mit einer Genauigkeit von bis zu 1–3 cm durch den Garten navigieren. Der Empfang kann jedoch durch Gebäude, Mauern, hohe Bäume oder Hecken abgeschirmt werden, wodurch mittlerweile viele dieser Geräte mit zusätzlicher Sensorik, wie Kameras, ausgestattet sind. In dieser Kombination klappt die Navigation auch bei komplizierten Gärten sehr zuverlässig.

Positive Beispiele hierfür sind derzeit Navimow i und Luba 2. Beide Modelle arbeiten auch unter Bäumen oder bei zeitweise geringem RTK-Empfang weiter. Dabei muss jedoch kein direkter Sichtkontakt zwischen Antenne und Mähroboter vorherrschen – das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Mähroboter und RTK-Antenne tauschen sich über ein Signal aus, das mehrere hundert Meter und problemlos auch durch Häuserwände reicht.

Andere Geräte arbeiten ausschließlich mit einer Kameranavigation, wie der Worx Landroid Vision, Muxin Terramow oder der Airseekers Tron (in der kleinen Ausführung). Hier werden keine Antennen mehr benötigt, die im Garten installiert werden müssen. Eine dritte Technologie für die Navigation ist die sog. LiDAR-Technik, die auf ungefährlichen Laserstrahlen basiert und ein digitales 3D-Bild des Gartens erstellt. Modelle mit dieser Technik sind etwa der Dreame A1, Oasa R1 oder der Hookii Neomow X

Alle Geräte haben allerdings eines gemeinsam: Für die Navigation wird kein WLAN-Empfang benötigt. Die WLAN-Technik eignet sich grundsätzlich nicht für eine exakte Positionsbestimmung. Alle Geräte arbeiten im Betrieb auch ohne direkten WLAN-Empfang. Die Daten der KIs werden in aller Regel lokal im Gerät verarbeitet.

Wofür benötigt man WLAN bei Mährobotern ohne Kabel?

Doch warum haben moderne Geräte ausschließlich WLAN verbaut und wofür brauche ich es genau? Das lässt sich schnell beantworten: Das WLAN bei kabellosen Mährobotern wird in erster Linie für die Steuerung per App benötigt. Möchte man also mit seinem Smartphone oder Tablet über die App auf bestimmte Funktionen des Mähroboters zugreifen, einen Mähvorgang starten oder einen automatischen Zeitplan anlegen bzw. bearbeiten, benötigt der Mähroboter dafür eine WLAN-Verbindung. So kann er mit der App Ihres Endgeräts kommunizieren.

AVM FRITZ!Repeater 1200 AX Wi-Fi 6 WLAN-Repeater für Mähroboter

WLAN-Repeater zur Erweiterung des Netzwerks

Ein zweiter wichtiger Grund für eine WLAN-Verbindung sind die Software-Aktualisierungen bzw. Updates, die regelmäßig auf moderne Mähroboter aufgespielt werden. Über diese Updates werden wichtige Verbesserungen oder neue Funktionen aufgespielt. Häufig hängen die Updates der Geräte oder Antennen auch mit Updates der Apps zusammen, sodass man diese nicht einfach übergehen kann. Ohne eine Aktualisierung des Geräts, kann eine aktualisierte App teilweise nicht mehr mit der alten Firmware des Mähroboters kommunizieren, ohne dass sie ebenso aktualisiert wird. Auch die RTK-Antennen benötigen, je nach Hersteller, gelegentlich Updates und benötigen dann ebenfalls eine WLAN-Verbindung.

Grundsätzlich lassen sich die Updates auch an einem anderen Standort mit WLAN oder per Hotspot über das Smartphone durchführen. Bequemer ist es allerdings, das eigene Netzwerk mit einem WLAN-Repeater bis zur Ladestation bzw. zur RTK-Antenne oder bis zu bestimmten Bereichen im Garten zu erweitern. Die richtige Platzierung für eine schnelle Verbindung kann mitunter mühselig sein, weshalb wir hochwertige Repeater mit 2,4 und 5 GHz in einem Mesh-WLAN empfehlen. Die Empfangsstärke kann je nach Hersteller per App gemessen und so die optimale Position ermittelt werden. Das Gerät im Bild hat sich als zuverlässig erwiesen.

Muss ich im gesamten Garten guten WLAN-Empfang haben?

Kurzum, die Antwort ist: Nein! Für die wichtigsten Funktionen und das Steuern des Geräts, ebenso wie für die wichtigen Updates, reicht es, wenn der Mähroboter an der Ladestation WLAN-Empfang hat. Meistens befindet sich das Gerät ohnehin in der Ladestation, wenn man zugreifen und etwa einen Mähvorgang starten möchte. Auch Updates kann man anstoßen, wenn sich das Gerät in der Ladestation befindet und dort ausreichend Empfang hat.

Hat das Gerät während eines Mähvorgangs keinen WLAN-Empfang mehr in einem Bereich des Gartens, wird es seine Arbeit einfach fortführend. Einziger Unterschied: Man kann den aktuellen Status nicht mehr in der App verfolgen und auch Fehlermeldungen oder andere Hinweise werden nicht mehr an das Endgerät gesendet.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Möchte man im Betrieb auf die bei einigen Modellen verbaute Kamera zugreifen oder die Wächterfunktion nutzen, muss das Gerät in diesem Moment bzw. an dieser Position ausreichenden WLAN-Empfang haben. Das Videosignal kann nur gestreamt werden, wenn der Mähroboter ein gutes Signal hat. Um das WLAN-Signal zu verstärken, reicht ein WLAN-Repeater aus.

Muss ich mein Gerät per App über WLAN steuern?

Navimow Mähroboter Steuerung per App

Die Einrichtung und Steuerung erfolgt per App

Nein, die allermeisten modernen Geräte ohne Kabel werden unmittelbar davor oder in der Nähe über Bluetooth statt WLAN gesteuert. Die App an Ihrem Endgerät wechselt also in einen anderen Modus und baut die Verbindung zum Mähroboter über Bluetooth statt über das WLAN-Netzwerk auf. Auch die Ersteinrichtung, die sog. Kartierung, erfolgt über eine Bluetooth-Verbindung zum Gerät. Das hat den Vorteil, dass diese Verbindung recht stabil ist, solange man sich in der Nähe befindet.

Mähroboter ohne Begrenzungskabel lassen sich also per Bluetooth einrichten und darüber vollständig aus der Nähe steuern. Grundlegende Funktionen sind häufig auch per Tastendruck oder Display über das Gerät selbst steuerbar, ohne dass man dafür ein Smartphone oder Tablet benötigt. Muss ich mein Gerät also überhaupt mit einer App verbinden? Ja, in aller Regel schon. Mähroboter ohne Kabel, die ganz ohne App auskommen, sind sehr rar und unter den modernen Geräten nicht vorhanden.

Wofür benötigt man eine SIM-Karte und 4G-Mobilfunk?

Die Funktion, eine SIM-Karte in den Mähroboter einzusetzen und darüber eine 4G-Mobilfunkverbindung aufzubauen, sorgt häufig für zusätzliche Fragen. Wofür benötige ich eine 4G-Verbindung bei einem Mähroboter? Muss ich eine SIM-Karte einsetzen, wenn ich keinen WLAN-Empfang habe?

Das lässt sich schnell beantworten: Grundsätzlich dient eine SIM-Karte für eine 4G-Verbindung immer nur als Ersatz für eine WLAN-Verbindung und ist optional. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Bei wenigen Herstellern wird ein Diebstahlschutz über die 4G-Verbindung realisiert und so die Ortung des Geräts ermöglicht. In diesem Fall ist also zwingend eine SIM-Karte erforderlich.

Wenn der WLAN-Empfang also in Teilen des Gartens nicht vorhanden ist, kann man, muss jedoch nicht, eine SIM-Karte verwenden. An diesen Bereichen wird der Mähroboter dann auf die Mobilfunkverbindung umschalten und seinen Status oder Meldungen darüber senden. Auch auf die Kamera lässt sich so weiterhin zugreifen und jederzeit ein Livestream-Video abrufen. Vorausgesetzt natürlich, dass der 4G-Empfang an Ihrem Standort ausreichend stark bzw. schnell ist.

Updates lassen sich grundsätzlich auch über 4G durchführen, benötigt allerdings je nach Hersteller ein gewisses Datenvolumen, weshalb wir eher davon abraten würden. Auch eignet sich nicht jede SIM-Karte unbedingt für jedes Modell, weshalb man sich hier zunächst beim Hersteller oder in Foren informieren sollte.

Fazit: Kann man moderne Mähroboter auch ohne WLAN betreiben?

Mammotion Luba 2 kabelloser Mähroboter arbeitet im Betrieb ohne WLAN-Empfang

Die spannende Frage ist nun, ob man einen modernen Mähroboter ohne Begrenzungskabel auch an einem Standort völlig ohne WLAN-Empfang betreiben kann. Die Antwort ist: Ja, jedoch mit Abstrichen! Die Ersteinrichtung und das Anlegen der Zeitpläne erfolgt über Bluetooth am Gerät. Updates könnte man über einen Hotspot und die Mobilfunkverbindung des Smartphones einspielen, sodass man im weiteren Betrieb keine SIM-Karte im Gerät benötigt.

Einziger Nachteil bei dieser Installation: Man muss sicher sein, dass das Gerät gut eingerichtet ist, einige Probeläufe hinter sich hat und zuverlässig arbeiten kann, denn es können keine Fehlermeldungen gesendet oder der Status des Geräts aus der Ferne abgefragt werden. Weitere Funktionen, wie das Streamen des Kamerabildes oder das Senden von Fehlermeldungen an den Hersteller, sind ebenso nicht möglich. Möchte man den Mähroboter ohne App oder WLAN zur Ladestation schicken oder seine Arbeit nach einer Unterbrechung fortsetzen lassen, geht das jedoch in aller Regel auch über Tasten am Gerät selbst. Das Betreiben dieser Geräteklasse ganz ohne eine App auf einem Smartphone oder Tablet ist allerdings nicht möglich.

Beitragsbild: © Segway



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