Mammotion Yuka Langzeit-Test & Vergleich 2024: Kann der welterste Kehrroboter überzeugen?
Der Mammotion Yuka kam, neben den beiden Luba-Reihen, als zweite Modellserie des Herstellers nach einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne im Juni 2024 auf den Markt. Mit dem optional erhältlichen Rasenkehrer-Kit ist der Yuka Mähroboter eine kleine Revolution und Weltneuheit am Markt. So verspricht Mammotion nicht nur einen gepflegten Rasen im Sommer, auch im Herbst kann der Yuka sehr nützlich sein. Wenn die Tage wieder kürzer werden und sich das Laub der Bäume auf dem Rasen sammelt, kann Yuka sie aufsammeln und vollkommen eigenständig an einem vorher definierten Ablageort deponieren. Das klingt sehr vielversprechend und praktisch, doch hält er auch, was er verspricht oder hat Mammotion hier einen Schnellschuss abgeliefert?
Zugegeben, es hat etwas länger gedauert, bis unser Testbericht zum Mammotion Yuka erschienen ist und das hatte seine Gründe. Denn so gut das Konzept ist, so unausgereift kam er leider auf den Markt. Ähnlich wie beim Luba 2 hatten wir auf schnelle Verbesserungen durch Updates gehofft, doch die blieben in diesem Fall zunächst leider aus. Doch heißt das, der Yuka ist nicht zu gebrauchen? Nein, man muss allerdings wissen, worauf man sich einlässt und für welches Einsatzgebiet er gut geeignet ist. Daher haben wir uns in diesem Testbericht vorwiegend auf die Dinge konzentriert, die gut oder weniger gut funktionieren. Details zur Installation, der App von Mammotion oder Ähnliches findet man im Testbericht zum Luba 2.
Die Funktionen im Überblick: Für wen eignet sich der Yuka?
Ursprünglich sollte es drei Versionen des Yukas geben, doch man hat sich kurzfristig dafür entschieden, nur die beiden Versionen Yuka 1500 und Yuka 2000 auf den Markt zu bringen. Das sorgte für etwas Unmut bei den Unterstützern auf Kickstarter, die sich für das kleinere, ursprünglich geplante Yuka 600 Modell interessierten. Nun werden, entsprechend den Bezeichnungen, Flächen bis 1.500 m² und 2.000 m² von der Yuka-Modellserie abgedeckt. Dabei kann man wie gewohnt auch etwas größere Flächen in der App abspeichern.
Das Multi-Zonen-Management erlaubt bis zu 10 unterschiedliche Flächen beim Yuka 1500 und bis zu 20 Rasenflächen beim Yuka 2000. Pro Stunde soll er dann im Idealfall bis zu 350 m² schaffen, was wir im Test jedoch nicht ganz rekonstruieren konnten. In unserem Fall lag die Flächenleistung auf einer etwas verwinkelten Fläche mit mehreren Sperrzonen je nach Einstellung zwischen 150–200 m²/Stunde. Dabei war der zweite Akku für das Rasenkehrer-Kit bereits verbaut, womit der Yuka eine Kapazität von 9Ah hat. Inklusive Aufladen hat er rund 6 Stunden zum Mähen des Gartens benötigt.
In der schnellsten Einstellung schaffte Yuka allerdings, genau wie sein großer Bruder Luba 2, unseren 600 m² Testgarten mit einer einzigen Akkuladungen in knapp 2 Stunden, was einer Flächenleistung von etwa 300m²/Stunde entspricht. Diese Einstellung geht allerdings deutlich zulasten der Schnittqualität und es können schon einmal kleine Bereiche ungemäht bleiben.
Folgendes haben wir für die schnelle Einstellung (300m²/Std.) ausgewählt:
- Schnitthöhe 40 mm (bei relativ kurzem Rasen und ohne Steigungen)
- Geschwindigkeit auf Maximal (0,6 m/s)
- Navigationsmodus “einzelnes Raster”
- Wegabstand auf Maximal (30 cm)
- Hinderniserkennung auf “direkte Berührung”
- eine statt drei Rand- und NoGo-Zonen-Umrundungen (lässt z.T. Bereiche am Rand ungemäht)
An einem Tag (10 Stunden) kann er also ungefähr einen 800 m² Garten bei normalen Einstellungen einmal vollständig mähen. In der Nacht sollte er, wie alle Mähroboter, nicht verwendet werden, was aus unserer Sicht bei dieser Geräteklasse ohnehin nicht nötig ist. Nach dieser Rechnung würde er die Fläche von 2000 m², für die er ausgelegt ist, in 2,5 Tagen einmal vollständig gemäht haben. Somit könnte er diese Fläche auch bei starkem Wuchs problemlos kurz halten, ohne dass deutlich sichtbarer Rasenschnitt liegen bleibt.
Folgende Einstellungen nutzen wir üblicherweise (150m²/Std.):
- Schnitthöhe 40 mm (bei relativ kurzem Rasen und ohne Steigungen)
- Geschwindigkeit auf 0,3 m/s (besseres Schnittbild)
- Navigationsmodus “einzelnes Raster”
- Wegabstand auf Minimum 15 cm (ebenfalls besseres Schnittbild)
- Hinderniserkennung auf “langsamer Touch”
- drei Rand und NoGo-Zonen-Umrundungen (lässt keine Bereiche ungemäht)
Auch wenn man ihn weniger häufig fahren ließe oder eine größere Fläche mit diesem Modell mähen könnte, wäre diese Flächenleistung dennoch ausreichend. Es würde dann höchstens etwas Rasenschnitt liegen bleiben, den man dann mit dem Rasenkehrer aufsammeln könnte. Grundsätzlich kommt der Yuka auch mit höherem Gras gut zurecht, offiziell bis etwas über 10 cm. Idealerweise läuft er jedoch, wie alle Mähroboter, regelmäßig und hält dabei in erster Linie den Rasen kurz. Davon abgesehen ist es nicht gut für den Rasen, wenn zu viel auf einmal abgeschnitten wird und es können leicht gelbe Flecken im Rasen entstehen.
Durch das klassische Mähroboter-Design mit zwei großen Antriebsrädern und einem kleinen Vorderrad ist der Mammotion Yuka hauptsächlich für ebene Flächen gut geeignet. Beim reinen Mähen eignet er sich jedoch auch auf Flächen mit deutlichen Unebenheiten erstaunlich gut, wie sich im Test zeigte. Das Ganze hat jedoch einen Haken, auf den wir im weiteren Verlauf noch eingehen möchten.
Fast das gesamte Gehäuse des Yukas reagiert auf Berührungen und gehört damit bei diesem Modell zum Bumper. Ansonsten ist der Yuka Mähroboter mit einer Dual-Kamera an der Front und einer Weitwinkel-Kamera an der Hinterseite ausgestattet. Letztere zeigt allerdings in den Himmel und der Zweck dieser Kamera ist uns nicht so recht klar geworden, auch weil sie in der Praxis keinen zusätzlichen Nutzen zu haben scheint.
Steigungen schafft der Yuka bis 45 % (24°), was der übliche Wert für diesen Aufbau ist. Mit Rasenkehrer-Aufsatz verringert sich die maximale Steigung jedoch drastisch auf 18 % (10°). Die Schnitthöhe wird bei diesem Modell manuell am Gerät eingestellt und kann zwischen 20 und 90 mm in 10-mm-Schritten ausgewählt werden. Diese Spanne ist etwas höher als bei vergleichbaren Modellen. Die Schnittbreite beträgt durch zwei Messerteller ganze 32 cm, was ebenfalls für diese Bauart nicht üblich ist.
Was funktioniert zuverlässig beim Yuka?
Was beim Luba 2 hervorragend funktionierte, das Zusammenspiel von RTK und Kameras für eine reibungslose Navigation, auch in Bereichen mit schwachem RTK-Empfang, klappte beim Yuka trotz sehr ähnlicher Hardware anfänglich erstaunlicherweise überhaupt nicht gut. Das hieß, wie zuvor beim Luba 1, blieb der Yuka unter hohen Bäumen mit dichtem Blätterdach durch ein fehlendes RTK bzw. GPS-Signal einfach stehen und führte seine Aufgabe nicht fort. Das passierte mehrfach an Stellen, wo bereits Luba 1 Probleme hatte, Luba 2 jedoch kein einziges Mal stehen blieb. Es dauerte dann leider einige Zeit, bis das durch ein Update behoben wurde.
Nun bleibt er zumindest nicht mehr stehen, jedoch kann es vereinzelt noch Abweichungen bei den Abständen der Bahnen geben, wodurch kleine Streifen ungemäht bleiben. Das ist aus unserer Sicht jedoch nicht dramatisch und lässt sich beim nächsten Mähvorgang durch eine leichte Anpassung der Mährichtung ausgleichen.
Grundsätzlich hat uns das Schnittbild des Yukas in unserem Test gut gefallen. Die große Schnittbreite durch die zwei verwendeten Messerteller hatte uns bereits beim Luba 2 überzeugt. So entstehen schöne Bahnen – durch die schmaleren Reifen und das geringere Gewicht im Vergleich zum Luba mit kaum erkennbaren Spuren. Das Mähen und die Navigation an sich funktionieren, zumindest nach einigen Updates, mittlerweile also gewohnt gut.
Bei etwas raueren Wiesen merkt man jedoch, dass die Schnittleistung im Vergleich zum Luba 2 etwas geringer ist. Das Einsatzgebiet liegt also eher im Bereich gepflegter Gärten mit normalem Rasen. Das ist, wie bereits erwähnt, aber kein Muss. Der Yuka kommt durchaus auch mit rauem Terrain zurecht, zumindest ohne Fangkorb.
Ebenfalls gut bzw. sogar hervorragend kommt der Yuka Mähroboter mit Engstellen zurecht – ebenfalls ohne Fangkorb, auf den wir im nächsten Abschnitt gesondert eingehen. Sowohl auf Wegen zwischen den Flächen, als auch beim Mähen selbst hat er, bei gutem RTK-Empfang, eine ausgesprochen gute Navigation. Obwohl er mit 52 cm sogar etwas breiter ist als der Luba, passiert er Bereiche, wo Luba 2 zuvor kapituliert hatte.
Doch auch beim Luba 2 ist mit den zahlreichen Updates in diesem Jahr viel passiert und beide Modellreihen eignen sich besonders gut für komplizierte Wege zu den einzelnen Flächen – sogar ein Ausweichen ist bei bestimmten Gegebenheiten möglich. Mittlerweile sollten sich die Unterschiede also angeglichen haben. In unserem Test schaffte es Yuka jedenfalls auf Anhieb durch eine Entstelle zwischen zwei Flächen, die lediglich 1,5 Zentimeter Platz zu beiden Seiten ließ.
Auch die Hinderniserkennung funktioniert beim Mammotion Yuka gewohnt gut – zumindest hier hat man die Erfahrungen beim Luba 2 genutzt und bereits zu Marktstart eine ausgereifte Version bereitgestellt. Den Igel-Test mit unserem Stoffigel besteht er ohne Probleme.
Wie schlägt sich der Rasenkehrer-Aufsatz in der Praxis?
Der Rasenkehrer-Aufsatz stellt das zentrale Feature bei diesem Modell dar, schlägt allerdings mit zusätzlichen 499 € ordentlich zu Buche. Was bekommt man genau dafür? Das Rasenkehrer-Set besteht aus zwei Teilen – dem eigentlichen Aufsatz mit Anschlusskabel und dem Fangkorb, der auf dem Aufsatz eingehängt wird. Zum Abladen fahren zwei Vorrichtungen nach oben, wodurch sich der gesamte Korb hebt und entleert wird. Man kann ihn aber auch manuell abnehmen und entleeren, wenn man das möchte. An der Unterseite des Aufsatzes befindet sich die eigentliche Kehrbürste aus weichem Kunststoff und einige Führungsrollen.
Durch den zusätzlichen Energieverbrauch der Kehrbürste gehört ein zweiter Akku zur Ausstattung des Rasenkehrer-Sets. Dieser muss an der Unterseite des Yuka unter einem verschraubten Deckel platziert und angeschlossen werden, wodurch sich die Gesamtkapazität des Geräts von 4,5 auf 9 Ah verdoppelt. Davon profitiert man auch, wenn man die Kehrmaschine gerade nicht nutzt. Doch lohnt sich diese Investition tatsächlich?
Positives bei der Yuka-Kehrmaschine
Zum Positiven: Die Rasenkehrer-Funktion an sich funktioniert erst einmal hervorragend gut und das Ergebnis hat uns im Test nicht nur überzeugt, sondern die Erwartungen deutlich übertroffen. Der Rasen sieht im Anschluss buchstäblich wie gekehrt aus und hinterlässt einen wirklich schönen Eindruck. Vor allem bei höherem Gras sieht man eine deutliche Verbesserung, da der liegen gebliebene Rasenschnitt einwandfrei aufgenommen wird. Die Grashalme werden zudem aufgerichtet und können beim nächsten Durchgang glatt abgeschnitten werden. Und ja: Man kann auch gleichzeitig Mähen und Kehren lassen – beides auch im manuellen Betrieb. Beide Funktion kann man aber auch einzeln nutzen.
Ebenfalls überrascht hat uns, was die Kehrmaschine so alles vom Rasen, bzw. in unserem Fall eher von der Wiese, aufgesammelt hat. Nicht nur, dass er Blätter und Rasenschnitt einwandfrei aufnimmt – er nimmt zudem auch kleine und mittelgroße Äste bzw. Stöcke auf, die man sonst händisch aufsammeln musste, wenn man einen Mähroboter betreibt, auch wenn es einen Luba 2 meist wenig stört. Neben Ästen nimmt die Kehrbürste, die relativ tief im Rasen sitzt, sogar Moos auf, womit der Yuka ebenfalls eine sanfte Vertikutierer-Funktion hat. In unserem Test war an Bereichen mit viel Moos überwiegend selbiges im Korb zu finden.
Doch damit nicht genug: Neben Rasenschnitt, Blättern, Ästen oder Moos entfernt der Yuka Kehrroboter auch Nüsse oder Eicheln, kleine Samen sowie Äpfel und anderes Obst (teilweise auch zermatscht und verfault) – einfach alles, was nicht auf einen gepflegten Rasen gehört. Das hat uns im Test wirklich beeindruckt. Laut Hersteller ist die weiche Bürste allerdings nicht für Steinboden bzw. Betonboden geeignet, da sie sich zu schnell abnutzen würde, was wir ebenfalls vermuten und daher auch nicht getestet haben – funktionieren würde es aber sicherlich auch. Schön wäre hier eine alternative Bürste mit festen Borsten als Zubehör, ähnlich eines Besens.
Negatives beim Kehrroboter-Aufsatz
Zum Negativen: Relativ schnell merkt man allerdings, dass der Yuka Rasenkehrer-Aufsatz nicht in erster Linie für Rasenschnitt, sondern für Blätter gedacht ist. Vor allem merkt man das bei Rasenschnitt mit etwas längeren Grashalmen. Hier zeigt sich bereits nach wenigen Metern ein grober Konstruktionsfehler: Rasenschnitt und lange Grashalme wickeln sich an den seitlichen Befestigungen der Kehrbürste um die Welle und blockieren schließlich den Motor.
Das führt zu einer Fehlermeldung und letztlich zur Beendigung der Aufgabe. In unserem Test passierte das grundsätzlich bereits nach wenigen Augenblicken, wodurch er für diese Anwendung zunächst nicht geeignet schien. Findige Entwickler schafften hier jedoch mit Bauteilen aus dem 3D-Drucker schnell Abhilfe, die im weiteren Verlauf unserer Tests zumindest dieses Problem weitestgehend beseitigen konnten.
Mit den Erweiterungen aus dem 3D-Drucker kam es nicht mehr zu einer unmittelbaren Überlastung des Kehrmotors durch sich aufwickelnde Grashalme, was jedoch leider weiterhin nicht für einen reibungslosen Betrieb sorgte. Denn die nächste Schwierigkeit sind die Ablageplätze des Yukas, auf denen er den Fangkorb eigenständig entleeren soll. Zum einen ist es aus unserer Sicht etwas ärgerlich, dass man die Ablageplätze nur mitten auf der Rasenfläche und nicht am Rand oder gar außerhalb des kartierten Bereichs platzieren kann, was wohl in der Praxis zu weniger Problemen führen soll. Aus unserer Sicht schmälert das jedoch den Nutzen insgesamt, da man diese Haufen dann immer noch händisch wegräumen muss. Zum anderen gibt es zahlreiche Bugs und Probleme mit den Ablageorten an sich, wie sich in der Praxis zeigt.
Bereits nach wenigen Durchgängen kann es bei aufgesammeltem Rasenschnitt schnell dazu kommen, dass der Yuka den eigenen Ablageort als Hindernis ansieht oder sich auf selbigem festfährt. Zwar ist er so eingestellt, dass er nach der Entleerung des Fangkorbs den Inhalt noch ein Stück nach hinten schiebt und auch nicht jedes Mal exakt dieselbe Stelle wählt, doch das nützt leider alles nichts. Nach einiger Zeit sieht er einen der Haufen am Ablageort als Hindernis an, dem er nicht ausweichen kann, weil der Ablageort einfach voll ist – anschließend bleibt er stehen und pausiert die Aufgabe. Auch kam es bereits vor, dass er die zahlreichen Haufen mit Rasenschnitt am Ablageort gar nicht mehr erkannt und sich als Bergsteiger versucht hatte – leider vergeblich und mit selbigem Ergebnis: Er hing fest und die Aufgabe wurde pausiert.
Nun kann man diesem Problem begegnen, indem man mehr Ablageorte auf der Fläche anlegt, die er nacheinander anfährt. Doch auch die sind einmal voll und er wird sich dort festfahren. Auf kleineren Flächen macht es zudem auch nicht unbedingt Sinn, mehrere Ablageorte anzulegen. Was bedeutet das also? In der Praxis funktioniert die Rasenkehrer-Funktion, wenn sich nicht zu viel Rasenschnitt oder zu viele Blätter am Ablageort ansammeln. Man muss sie also zwischendrin einfach wegräumen. Nützlich ist er damit aus unserer Sicht allerdings immer noch, gerade bei größeren Flächen. Die Menge an gesammelten Rasenschnitt nach einem Arbeitstag ist durchaus beeindruckend.
Ein weiteres Problem des Fangkorbs selbst ist der große Abstand zwischen Korb und dem eigentlichen Aufsatz bzw. der Bürste, wodurch bereits bei halber Füllung der gesammelte Rasenschnitt langsam wieder herausfällt. Ihr ahnt es vielleicht schon – auch hierfür gibt es eine Lösung aus dem 3D-Drucker, die den Abstand zwischen Korb und Bürste verringert. Das eigentliche Problem wird dadurch zwar kleiner, verschwindet jedoch nicht ganz, da der Fangkorb einfach nicht optimal positioniert wurde. Auch wenn man mit 5 m² die geringste Einstellung zum Ausleeren des Fangkorbs auswählt, reicht das bei höherem Gras (10–15 cm) nicht aus und er verliert einen kleinen Teil des gesammelten Rasenschnitts auf dem Weg zum Ablageort bzw. bleibt er bereits vorher nicht mehr im Korb. Das ist unschön und hätte man sicher besser lösen können.
Damit sind wir jedoch leider noch nicht am Ende dieses Abschnitts, denn vor allem auf unebenem Gelände müssen wir dem Yuka inkl. Rasenkehrer-Aufsatz dann doch ein “mangelhaft” verpassen – hier ist er durch die Kehrbürste und die geringe Bodenfreiheit einfach nicht gut geeignet bzw. tatsächlich kaum zu gebrauchen. Das Problem hierbei: Beim Wenden bzw. Zurücksetzen fährt er gegen die Kraft der Kehrbürste an, die nicht zu unterschätzen ist. Die Bürste dreht sich also nach vorn, während die Räder nach hinten fahren möchten.
Auf flachem Gelände klappt das meistens relativ gut und die Antriebsräder gewinnen den Kampf. Doch auf unebenem Gelände oder weichem Untergrund, wo die Kraft nicht gleichmäßig auf beide Antriebsräder verteilt werden kann bzw. er sogar mit dem Rasenkehrer aufsetzt, führt das sehr schnell dazu, dass die Räder durchdrehen und er sich festfährt. In manchen Fällen kann er sich selbst wieder befreien, oft misslingt das jedoch und er bleibt, wo er ist. Eine gute Figur macht er bei seinen Befreiungsversuchen selten und reagiert dabei eher stupide.
Bis auf den Terramow, der tatsächlich smart erscheint, ist das 2024 allerdings die Regel – im besten Fall fährt sich ein Mähroboter einfach nicht fest, weil das Gelände entsprechend gestaltet ist. Nun könnte man argumentieren, dass der Yuka für den Einsatz auf unebenem Gelände nicht vorgesehen ist. Je nach Modell gibt es aber einen gewissen Spielraum. Und der Spielraum beim Yuka mit Rasenkehrer ist besonders klein, was aus unserer Sicht nicht unbedingt so sein muss bzw. beabsichtigt war, denn ohne den Fangkorb kommt er relativ gut mit einem solchen Gelände klar. Wie dem auch sei – wir empfehlen ihn mit Rasenkehrer nur für entsprechend gleichmäßige und ebene Rasenflächen. Im Idealfall wäre das Rollrasen.
Das letzte Problem der Yuka Kehrmaschine ist, dass er seine eigenen Grenzen nicht kennt – und das meinen wir wörtlich. Er weiß nicht genau, wo sein Rasenkehrer-Aufsatz anfängt bzw. aufhört, was in der Praxis dazu führt, dass er sich beim Rangieren ziemlich plump verhält und permanent überall anstößt. Wir wissen nicht genau, ob es hier einen Konstruktionsfehler bei der Platzierung des RTK-Moduls im Gerät oder einen Fehler in der aufgespielten Software-Version gab – jedenfalls hilft da bisher auch die nach hinten zeigende Weitwinkel-Kamera leider nicht. Bei Sperrzonen oder am Rand ging das anfänglich so weit, dass Yuka den eigenen Fangkorb oder Gegenstände zerstören konnte.
Zum Glück wurde dieser Fehler schließlich mit einem Update angegangen, jedoch bisher nicht vollständig beseitigt: Am Rand lässt er nun, auch bei ausgeschalteter Hindernisumfahrung, sehr viel Platz und umfährt überhängende Pflanzen großzügig, was fast schon an das Verhalten des Ecovacs Goat G1-2000 erinnert. Zumindest löst es aber das Problem dort. An Sperrzonen klappt das leider noch nicht ganz so gut, weshalb wir meistens gar keine Rand- oder Sperrzonen-Runden fahren lassen, sondern den Rasenkehrer nur in der Fläche verwenden. In diesem Fall ist das Problem zwar noch vorhanden, aber überschaubar und nach einigen erfolgreichen Durchläufen unter Aufsicht zu vernachlässigen. Die Ränder muss man dann allerdings noch einmal manuell abfahren, um dort Blätter oder Rasenschnitt wegzuräumen.
Was beim Yuka (noch) nicht so gut funktioniert
Nachdem wir auf die anfänglichen Navigations-Probleme und ausführlich auf die Schwierigkeiten mit dem Rasenkehrer-Aufsatz eingegangen sind, möchten wir noch einmal einen Gesamtblick auf den Yuka werfen. Hier fällt vorwiegend eine etwas geringere Verarbeitungsqualität im Vergleich zum Luba auf. So ist etwa der Bumper, also das gesamte vordere Gehäuse, bei einigen Nutzern schief montiert und musste zunächst eingerastet werden. Im Betrieb verbiegt es sich auch deutlich, wenn er anstößt.
Auch die Aufhängung des Mähdecks ist aus unserer Sicht nicht optimal und bei einigen Nutzern schief – hier gibt es ebenfalls ein Bauteil aus dem 3D-Drucker zur Optimierung. Die Verarbeitung des Rasenkehrer-Kits ist soweit in Ordnung, aber wir würden sie ebenfalls nicht als hochwertig bezeichnen.
Baulich bedingt hat der Yuka zudem größere Probleme mit seitlicher Bepflanzung als der deutlich flachere Luba mit seinen kleineren, aber breiteren, Reifen. Hier hat sich gezeigt, dass der Yuka häufig nicht so weit außen fahren bzw. den Rand übertreten kann, wie es beim Luba möglich ist. Dadurch kann ein kleiner Streifen am Rand ungemäht bleiben – zumindest eher als bei einem flacheren Modell mit kleineren Reifen. Wer keine seitliche Bepflanzung hat, für den ist das natürlich unerheblich.
Verfügbarkeit: Wird es einen Yuka 2 geben?
Zum Erscheinen dieses Testberichts ist der Yuka bereits in Europa vergriffen. Man spricht zwar offiziell nur von fehlendem Lagerbestand, macht jedoch keine klaren Angaben, ob der Yuka in dieser Version noch weiter produziert wird, denn die aktuelle Saison neigt sich dem Ende. Für Mammotion ist er definitiv ein Erfolg und hat die Erwartungen beim Absatz, wie bereits zuvor beim Luba 2, offenbar übertroffen.
Doch auch für den Kunden lohnt sich diese neuartige Kombination bei einem Mähroboter, zumindest bei einem entsprechenden Einsatzgebiet. Nach unserer Einschätzung wird er allerdings im kommenden Jahr durch einen verbesserten Yuka 2 ersetzt werden.
Als Vorjahresmodell würde der Yuka 1 dann weiterhin auf dem Markt für gebrauchte Geräte interessant sein. Bei entsprechenden Preisen spielt auch die bereits angesprochene, etwas geringere Verarbeitungsqualität keine allzu große Rolle mehr. Updates und Ersatzteile sollen laut Unternehmen weiterhin bereitgestellt werden, auch wenn Anzahl und Umfang der Updates sicherlich, wie bereits beim Luba 1, deutlich abnehmen wird.
Technische Daten im Überblick: Mammotion Yuka vs. Luba 2
Für eine bessere Übersicht haben wir alle technischen Daten des Yukas in folgender Tabelle aufgelistet. So werden auch die Unterschiede zwischen den Modellen Mammotion Yuka und Luba 2 deutlich.
Bewertungen () *Anzeige | 5 () | - » Yuka |
---|---|---|
Hersteller | Mammotion | Mammotion |
Verfügbarkeit | verfügbar | ausverkauft |
Markteinführung | 2024 | 2024 |
Unternehmen | Start-up (2022) | Start-up (2022) |
Ausführungen | drei Versionen | zwei Versionen |
opt. Zubehör | Solarmodul, RTK-Halterung | Fangkorb, Halter, Solarmodul |
Betrag (UVP) | ab 2.199 € | ab 1.699 € |
max. Fläche | 1.000-5.000 m² | 1.500-2000 m² |
max. Steigung | 80% (38°) | 45% (24°) |
Schnittbreite | 40 cm | 32 cm |
Schnitthöhe | 25-70 mm | 20-90 mm |
Schneidsystem | 2x 4 Klingen | 2x 3 Klingen |
Mäheffizienz | 350 / 500 m²/Std. | 350 m²/Std. |
Akku | Mähdauer | Li-Ion | 2 / 3 Std. | Li-Ion | 2,5 Std. |
Mähprinzip | versch. Prinzipien | versch. Prinzipien |
Antrieb | Allrad (AWD) | Zweirad |
RTK-Technik (GPS) | bis 5 km Radius | bis 3 km Radius |
lokale Funksysteme | ||
KI Kamera-Technik | 2-fach | 116° | 3-fach |
LiDAR-Technik | ||
Ultraschall-Sensoren | 3 Stk. | ToF-Sensor |
Hinderniserkennung | ab 10 cm | ab 10 cm |
Neige- | Hebesensor | | | | |
Stoßsensor (Bumper) | ||
Regensensor | ||
Diebstahlschutz | Schlüssel, GPS, Geofence, AirTag | Schlüssel, GPS, Geofence, AirTag |
Steuerung | App | App |
Verbindungen | 4G, WLAN, BT | 4G, WLAN, BT |
Sprachsteuerung | ||
Smart-Home Dienste | Alexa, Google Home | Alexa, Google Home |
Zusatzfunktionen | Wächter, Rasenmuster | Wächter, Muster- & Kehrfunktion |
Weitere Mähbereiche | 10 / 20 / 30 Stk. | 10 / 20 Stk. |
Sperrzonen | ||
Begrenzung ändern | ||
schw. RTK-Signal | ||
schmale Passagen | ||
gr. Unebenheiten | ||
Kantenmähen | | bis 15 cm | | bis 15 cm |
autom. Zeitplan | ||
Auto-Kartierung | ||
Garantie | 2 Jahre | |
Schutzklasse | IPX6 | IPX6 |
Betriebslautstärke | 60 dB | 60 dB |
Gewicht | ca. 18 kg | ca. 16 kg |
Abmessungen | 69 x 51 x 27 cm | 65 x 52 x 33 cm |
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Fazit: Würden wir den Mammotion Yuka empfehlen?
Wie bereits erwähnt, ist der Yuka Mähroboter derzeit nicht mehr offiziell erhältlich. Bei einem günstigen Preis würde er sicherlich noch im kommenden Jahr auf dem Gebrauchtmarkt interessant sein und Abnehmer finden. Der Rasenkehrer-Aufsatz kann zwar sehr nützlich sein, wir würden ihn jedoch nur bei bestimmten Voraussetzungen im Garten empfehlen: größere Rasenflächen mit Platz für mehrere Ablageorte, flaches Gelände gänzlich ohne Löcher oder Unebenheiten, möglichst keine oder kaum Steigungen (definitiv unter 18 % bzw. 10°), fester Untergrund ohne weiche Stellen und viele Bäume am oder auf der Fläche bei denen sich das Aufsammeln der Blätter lohnt.
Zudem empfehlen wir dringend die Erweiterung aus dem 3D-Drucker, die das Aufwickeln des Rasenschnitts und das Blockieren des Kehrmotors verhindert. Erfüllt das Einsatzgebiet diese Voraussetzungen nicht, erhöht sich der Betreuungsaufwand beim Yuka mit Rasenkehrer deutlich und er ist schnell keine wirkliche Hilfe mehr. Hat man jedoch einen entsprechenden großen Garten ohne Unebenheiten, kann der Yuka sehr nützlich sein und das nicht nur im Sommer. Hier würden wir ihn bei einem reduzierten Preis (40-60% von UVP) als gebrauchtes Vorjahresgerät definitiv noch empfehlen.
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